Schaffe deinem Hund eine Komfortzone
Die Ausrüstung
- gut sitzendes Halsband
- Führleine (1,50 Meter, leichte Qualität, ohne Ösen und Ringe)
- Decke auf der sich der Hund ganz ausstrecken kann
Der magische erste Schritt
Der Hund wird an einem gut sitzenden Halsband und an der Leine zur Decke geführt. Bevor du zur Decke gehst, steht der Hund an der Leine neben dir. Du atmest für den Hund hörbar ein und schaust ihn kurz an. Danach nimmst du den Blick vom Hund und führst ihn an der Hausleine auf die Decke. Die Decke kannst du auch gern mit betreten. Dort atmest du für den Hund hörbar aus. Dein Blick sucht sich einen Fixpunkt vom Hund entfernt. Ein Bild an der Wand, die Türklinke oder ein Baum vor deinem Fenster. Dem Hund gibst du kein Signal. Kein Sitz, kein Platz und auch kein Sichtzeichen mit erhobenem Finger. Lege jetzt die Leine deutlich vor dem Hund ab, gern mit etwas Schwung.
Jetzt gehst du zwei Meter neben deinen Hund. Dein Blick bleibt auf dem gewählten Fixpunkt. Läuft der Hund dir da schon nach, geh ganz ruhig und entschlossen auf den Hund zu. Nimm die Leine auf und bringen ihn mit dem o.g. Ablauf wieder zurück. Danach begibst du dich wieder auf die Position, zwei Meter neben dem Hund. Bleibt der Hund liegen, entfernst du dich jetzt weiter vom Hund. Setze dich auf einen Stuhl und lies ein Buch oder schreibe mir wie sich dieser Ablauf bei dir gestaltet. (Ganz einfach per Mail an: [email protected]) Schau deinen Hund nicht direkt an. Beobachte ihn nur aus dem Augenwinkel.
Dein Hund lässt dich nicht gehen?
Steht dein Hund wieder auf, folgt der gleiche Ablauf wie oben beschrieben. Du begegnest dem Hund dabei stets mit der Energie wie er dir entgegentritt. Wichtig ist, dass du ruhig, entschlossen und konsequent bleibst. Am besten übst du den Ablauf vorher “trocken” ohne Hund oder nimm mal ruhig deinen Partner/ deine Partnerin an die Leine. Du benötigst ein ganz eindeutiges Bild und absolute Zielklarheit. Wie soll es aussehen? Was willst du erreichen? Was ist die Decke für dich? Was soll die Decke für deinen Hund werden? Siehst du dich schon auf dem Sofa liegen und dein Hund entspannt auf seiner Decke?
Mein Versprechen:
Dein Hund wird die Lösung selber finden!
Der Körper deines Hundes wird ganz locker und vereint sich weich mit dem Boden. Er wird seinen Kopf ablegen, hörbar für dich ausatmen, die Augen schließen und möglicherweise wohlig abschmatzen. Er hat die Lösung selber gefunden – Ruhe. In dieser Phase darf der Hund jetzt ruhen. Mindestens 15 Minuten. Später dehnst du diese Zeit aus.
Ich empfehle dir weiterhin: starte jeden Gang mit dem Hund ab sofort von der Decke aus und führe den Hund nach jedem Ausflug wieder auf seine Decke zurück. Dort soll dein Hund so lange zur Ruhe kommen wie euer Ausflug war. Seid ihr gemeinsam eine Stunde unterwegs gewesen, sollte der Hund danach eine Stunde auf seiner Decke ruhen können.
Das Ritual der “Abholung”
Führe zum Abholen des Hundes von der Decke ein eindeutiges, ruhiges und räumliches Ritual ein. Dein Hund darf seine Decke nur über das Ritual verlassen. Ohne Ritual kein Verlassen der Decke. Sollte das geschehen, bring deinen Hund wieder auf die Decke und starten vom Anfang neu. Später nimmst du die Decke auch mit ins Freie und führst die Übung da weiter. Du kannst deinen Hund auch zusätzlich über einen kurzen Aufenthalt auf der Decke (3-5 Minuten) immer ins Auto einsteigen und aus dem Auto aussteigen lassen. Begib dich dazu auch außer Sicht für den Hund. Dabei das Ritual zum Verlassen der Decke nicht vergessen.
So kann die Umsetzung der Komfortzone beim Ein- und Ausstieg am Auto aussehen:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenHast du das erreicht und kannst mit deinem Hund zur Decke gehen und er legt sich sofort hin, führst du ein Signalwort ein, zum Beispiel “Pause”. Dieses verwendest du dann immer, wenn du deinen Hund auf die Decke führst. Später wird dieser Ablauf erweitert um das Schicken zur Decke und das Liegenbleiben auf der Decke unter Ablenkung.
Wenn das alles problemlos klappt, werdet ihr eure Decke nicht mehr hergeben wollen! Hat dein Hund damit doch eine Komfortzone gewonnen. Er hat die Erfahrung gemacht: immer wenn ich mich auf meiner Decke befinde, habe ich keinen Job, ich muss mich um überhaupt gar nichts mehr kümmern; ich kann mich völlig entspannen. Wellness für den Hund sozusagen. Später kannst du deinen Hund so überall frei ablegen und/oder aus Bereichen herausschicken. Dein Hund wird auch auf seiner Decke liegen bleiben, wenn du zum Beispiel gemütlich im Biergarten sitzt und andere Hunde an ihm vorbei gehen.
Alles in Allem…
… ist das Schaffen der Komfortzone anspruchsvoll und einfach zugleich. Es gibt einige “wichtige Wichtigkeitspunkte”, die über deinen Erfolg entscheiden. Diese findest du alle in dieser Beschreibung. Über diesen Weg der Komfortzone bekommt ihr beide Ruhe und beschäftigt euch während dem Aufbau auch gemeinsam mit einem ganz klaren Regelwerk. Dein Hund wird es dir danken und seine Komfortzone lieben. Sehr gern unterstütze ich dich bei der Schaffung einer Komfortzone für deinen Hund.
Bis bald und herzliche Grüße, Kai
“Damit Mensch und Hund sich verstehen”