Fünf Strategien gegen das Chaos in der Hundeerziehung
Strategien zum Durchhalten
Der Weg zu einem harmonischen Miteinander von Mensch und Hund führt immer über den Mensch. Es gibt auch einige wenige Hunde, die dem Menschen unendliche Geschenke machen. Diese Exemplare sind jedoch rar gesät. Meist sind unsere Hunde wirklich absolute Egoisten. „Was ist jetzt gerade für mich drin?“, ist die Frage, die ihr Motor zu sein scheint.
Im Folgenden stelle ich Ihnen einige Strategien vor, mit denen es Ihnen – und natürlich auch ihrem Hund – gelingen wird, durchzuhalten, weiterzumachen und eine neue Ebene im Miteinander mit Ihrem Hund zu erreichen. Auf zu neuen Gipfeln!
Passende Planung
Gute Vorbereitung ist der erste Schritt zum Erfolg. Aber: Setzen Sie sich realistische Ziele. Hat Ihr Hund zum Beispiel mehrere Jahre Verhaltensauffälligkeiten gezeigt, erwarten Sie jetzt nicht, dass er diese Situationen in drei Tagen souverän meistern wird. Dazu zählt auch, dass Sie Ihren aktuellen Stand sehr selbstkritisch bewerten und auch klar definieren, warum Sie etwas verändern wollen und wo Sie hinwollen. Mal in Schulnoten gesprochen: Starten Sie in einen Veränderungsprozess mit einem Unbefriedigend und geben sich dann mit einem Befriedigend zufrieden, wird es höchstwahrscheinlich passieren, dass Sie schnell wieder auf Start zurückfallen. Bei einem Ziel von Ausgezeichnet ist ein Rückschritt hingegen immer noch ein Sehr gut und damit kommen Sie perfekt gemeinsam durch die Welt.
Schritt für Schritt
Ihr Weg zum Erfolg muss kein Sprint sein. Zerlegen Sie Ihr Ziel ruhig in kleine Teilschritte. Ihren wahren Erfolg werden Sie mit konsequentem, zielstrebigem Handeln innerhalb der kleinen Teilschritte absichern. Daher ist es besonders wichtig, gerade diese Etappen sehr zu schätzen und sich auch über die kleinen Erfolge zu freuen. Setzen Sie sich und Ihren Hund nicht unter Druck. Beginnen Sie erst mit dem nächsten Teilziel, wenn der vorangegangene Schritt sitzt. Fehler verursachen immer Folgefehler. Hat sich ein solcher erst einmal eingeschlichen und festgesetzt, werden Sie kein zufriedenstellendes Endergebnis mehr erzielen.
Null-Phasen mit einplanen
Es wird auch Momente geben, in denen überhaupt nichts funktioniert. Planen Sie das schon am Start mit ein. Welchen Plan haben Sie in diesem Fall und wie gehen Sie mit solchen Momenten um? Aufgeben? Niemals! Denn diese kleinen Misserfolge werden Sie stärken. Aus jeder Niederlage können Sie lernen und daraus wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Analysieren Sie in diesen Momenten genau, warum etwas nicht gelingt – das ist enorm wichtig.
Loslassen, Beschränkungen aufheben
Machen Sie sich nicht abhängig von Ihrem Hund. Lernen Sie, zu entspannen und loszulassen. Schaffen Sie sich Ihre Freiräume. Leider wird die Hundeerziehung viel zu oft zu einem Kampf und man versucht, etwas zu erzwingen. Doch dabei argumentieren Sie nur und ausschließlich aus der Begrenzung. Dass Sie es jederzeit selbst in der Hand haben, ist nämlich auch nicht immer zutreffend. Viel zu oft wird Ihnen Ihre Umwelt ein Schnippchen schlagen. Mein Rat: Akzeptieren Sie diese äußeren Faktoren, zum Beispiel bei Hundebegegnungen. Wenn wieder einmal ein Hund im vollen Lauf auf Sie und Ihren eigenen angeleinten Vierbeiner zusprintet, können Sie dem Gegenüber nur schlecht Ihre Anschauung darüber vermitteln. Kümmern Sie sich in solchen Momenten um sich selbst, um Ihren Hund und nicht um das andere Mensch-Hund-Team.
Stellen Sie sich neuen Herausforderungen mit Freude
Probleme mit Ihrem Hund dürfen kein rotes Tuch für Sie sein. Sehen Sie diese stattdessen als Herausforderungen an. Stellen Sie sich bewusst diesen Situationen. Natürlich wieder mit einem Plan. Unverantwortlich wäre es, Ihren Hund bewusst in Situationen zu führen, die Sie noch nicht leisten können. Hier zahlt sich dann schon Ihr erster Erfolg aus diesem Punkt Schritt für Schritt aus. Denn entweder verfallen Sie jetzt in eine Vermeidungsstrategie oder Sie stellen sich den Herausforderungen und wachsen gemeinsam mit Ihrem Hund daran. Nehmen Sie diese „Angebote“ also ruhig freundlich entgegen.
Entspannt das Ziel erreichen
Planen Sie diese Punkte also auch genauestens in Ihren Veränderungsprozess mit ein. Damit sind Sie bestens vorbereitet. Denn ganz oft gibt es in solchen Prozessen eine „Erstverschlimmerung“. Dieses Tal müssen Sie durchschreiten, um danach den wundervollen Ausblick von Ihrem neuen Gipfel genießen zu können. Mit dem passenden strategischen Equipment sind Sie dafür gut gerüstet und Ihre persönliche Gipfelexpedition kann nur erfolgreich enden.
Eine Anmerkung zum Schluss: Ihre individuelle Konzeption schlägt hier alle Konzepte und Philosophien, bei denen Sie nur fremden Vorgaben hinterhereifern.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Ziel bei dem großen Abenteuer in Ihrer Mensch-Hund-Geschichte.
Ihr Kai Hartmann
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