Den Hund stubenrein bekommen
Aktuell wieder ein Dauerbrenner. Mein Hund erleichtert sich immer noch in der Wohnung. Was kann ich da tun? Die Stubenreinheit deines Hundes ist kein Ding mit sieben Siegeln. Als erstes ist wichtig, kann dein Hund das schon oder ist es ein Verhalten, was du ihm ganz neu vermitteln musst.
Er konnte es schon!
Der Hund war schon stubenrein und erleichtert sich jetzt in deiner Wohnung. Dann sollte dein erster Weg immer zum Tierarzt gehen. Nimm Urinproben und lass diese sehr zeitnah untersuchen.
Gerade jetzt bei den kĂŒhlen Temperaturen und wenn es noch feucht ist, kann sich dein Hund schnell mal eine BlasenentzĂŒndung einfangen. Dann kann er es wirklich nicht mehr (aus)halten. Zu schnell wird dann versucht, verhaltenstherapeutisch zu interpretieren und dem Hund etwas unterstellt, was so in vielen FĂ€llen ganz einfach abzuklĂ€ren wĂ€re. Hier kannst du schnell Klarheit bekommen und deinem Hund helfen.
Meist ist damit das Problem der Stubenreinheit schnell wieder gelöst und alles ist wie immer.
Er kann es noch nicht!
In diesem Fall gilt weiterhin die uneingeschrĂ€nkte Empfehlung: nach dem Fressen, nach dem Saufen, nach dem Spielen, nach dem Schlafen â SOFORT raus. Nimm dir drauĂen genug Zeit. WĂ€hrend der Hund sein GeschĂ€ft dann verrichtet, kannst du ihn gern loben. (Auch mit einem Leckerli, wenn du magst.)
Hunden die sich damit etwas schwertun kannst du am besten helfen, wenn du dir eine Strecke von 5 bis 10 Metern suchst und da ganz langsam immer wieder hin und her gehst. Somit wird diese Strecke nach der dritten Wiederholung deinem Hund bekannt sein. Es gibt nichts neues mehr zu erschnĂŒffeln und er wird sich lösen. LĂ€sst du dich stattdessen immer weiter von SchnĂŒffelstelle zu SchnĂŒffelstelle ziehen, wird das nichts. Solche Hunde vergessen sich dann schnell, da es immer ganz Wichtiges zu entdecken gibt.
In Momenten, wo du deinen Hund in der Wohnung dann nicht unter deiner Aufsicht hast, empfehle ich dir, ihn rĂ€umlich sehr stark zu begrenzen. Das gilt nicht ein Hundeleben lang, aber so lange bis er das System verstanden hat. Gelöst wird sich drauĂen.
Zur Begrenzung eignet sich eine Hundebox oder situativ auch eine Anbindevorrichtung. Ansonsten bist du gefragt und musst deinen Hund achtsam im Blick haben.
Sollte er sich lösen wollen, kannst du bei kleinen Hunden ganz schnell die Hand unter seinen Bauch legen, ihn hochheben und sofort mit ihm raus gehen. Das Auflegen der Hand unter den Bauch hilft auch bei groĂen Hunden, damit sie kurz innehalten. Diesen Moment nutzt du und gehst sofort mit ihm los.
Ist mal wirklich etwas daneben gegangen, sei nicht sauer. Schimpfen oder anderer Blödsinn (den Hund gar mit der Nase in den Urin tauchen) helfen nicht. SĂ€ubere die Stelle grĂŒndlich. Am besten mit Desinfektionsmittel. Meist bist du nĂ€mlich selbst der Verursacher, weil du gepennt hast und nicht rechtzeitig reagiert.
Fazit:
Mach kein groĂes Ding daraus, aber stell den Hund in der Lernphase wirklich ganz engmaschig unter deine Kontrolle. So wird er es ganz schnell verstehen, wie das so lĂ€uft.
Aber noch wichtiger ist, wenn es mal passiert und der Hund es schon konnte â bitte lass es immer im ersten Schritt medizinisch abklĂ€ren.
Noch wasâŠ
Diese AbklĂ€rung sollte auch immer der erste Schritt sein, wenn dein Hund einmal AuffĂ€lligkeiten im Verhalten zeigt. Fast jede Woche muss ich Hundefreunde bitten, die Gesundheit abklĂ€ren zu lassen. Oft sehe ich schon, dass da etwas nicht stimmt. Hat der Hund Schmerzen oder fĂŒhlt sich nicht wohl, kann das schnell erklĂ€ren, warum er manchmal etwas gegen Strich gebĂŒrstet reagiert. Eingebunden in ein gutes Netzwerk finden wir hier im ersten Schritt entweder die Lösung oder es gibt Entwarnung und erst dann starten wir damit, dem Hund zu vermitteln, dass es immer noch andere Lösungen gibt als Angriff oder Flucht.
Herzliche GrĂŒĂe Kai
âDamit Mensch und Hund sich verstehenâ