Der Trick: ein kleines Stück Ruhe
Ich lasse meine Hunde zur Ruhe kommen.
Dann atme ich ruhig und kräftig, drei Mal ein und aus.
Erst danach starte ich die Kommunikation mit meinen Hunden wieder.
Ein wertvolles Gespräch
So entsteht Ruhe und eine kleine Pause, bevor die Kommunikation mit meinen Hunden beginnt oder weitergeht. Außenstehenden mag es wie eine unwichtige Kleinigkeit vorkommen. Doch für mich ist es so viel mehr. Es zeigt wie sehr ich bereit bin, mich auf das “Gespräch” einzulassen und Verständnis zu haben. Meine Hunde und ich – wir können uns in Ruhe aufeinander einlassen und uns neu justieren. Mein leises Gespräch atmet. Mir wird meine Atmung bewusst. Mit Achtsamkeit nehme ich meine Umwelt wahr.
Zur Unterstützung nehme ich den Blick ganz weit raus – weg von den Hunden.
Ich lasse meine Hunde spüren, dass ich ihnen Raum gebe und bereit bin, mit ihnen in Interaktion zu treten. Es geht hier nicht darum, sich etwas von der Seele zu reden und meine Hunde zu “besprechen”, sondern um eine Wechselbeziehung von Handlungspartnern. Wir machen uns ein gegenseitiges Angebot.
Ein intensives Gefühl
Ich konzentriere mich nun ganz auf uns drei. Wo sind unsere Blicke? Wie angespannt sind unsere Körper? Wie laut oder leise, schnell oder langsam geht unser Atem?
Vielleicht mag der eine oder andere jetzt schmunzeln; aber gerade solche Momente erfüllen mich mit Frieden. Außerdem versetzt mich das intensive Innehalten in die Lage, viel besonnener zu reagieren.
Am Anfang sind mir diese Pausen nicht leicht gefallen. Fühlten sie sich doch wie eine Ewigkeit an. Ich war es gewohnt, immer gleich richtig loszugehen, loszureden, viel zu schnell zu agieren. Jetzt gehören die Pausen zu mir. Sie fühlen sich gut an. Sie sind selbstverständlich geworden – auch für meine Hunde.
Das gemeinsame Tun entspannt sich. Die Aufmerksamkeit steigt. Unser “Gespräch” gewinnt an Wertigkeit.
All das unterstützt mich auch bei Interaktionen, die mit meinen Hunden nichts zu tun haben. Da geht es darum, einem anderen wirklich zuhören zu können.
Kleines wird groß – Großes wird klein
Eine kleine Ruhe wird groß und mächtig.
Versuch es doch auch einmal. Halte kurz inne. Sammel dich. Beobachte dich. Beobachte deinen Hund. Was passiert mit dir? Was geschieht mit deinem Hund?
Ich nenne das meine kleine Ruheinsel. Ich integriere sie immer wieder in unser tägliches Miteinander – in unsere Spaziergänge, in die Erziehung meiner Hunde, ins Training, in unsere abendlichen Streicheleinheiten und als Puffer im ausgelassenen Spiel.
Herzliche Grüße Kai
“Damit Mensch und Hund sich verstehen”