Warum es bei dir noch nicht funktioniert
Vielleicht genau darum: Du trainierst. Was? Ja genau! Du trainierst, du versuchst und du probierst. In der Hundeschule funktioniert das perfekt mit dem Sitz, Platz, Steh. Du übst es auch ab und an zu Hause. Wenn du mal Zeit hast. Wenn der Hund gerade Lust hat usw.
Aber ist es wirklich das, was dir fehlt? Benötigst du noch mehr Sitz, Platz, Steh und Winke Winke?
Vielleicht liegen eure Defizite in einem ganz anderen Bereich? Das zu erkennen, ist der erste Schritt zur Veränderung. Was ich damit genau meine und warum es wichtig ist zu verstehen, in welchem Bereich du aktiv werden musst und warum, dazu solltest du unbedingt den folgenden Artikel lesen – hier weiterlesen.
Das richtige Programm
Ist dir der Unterschied zwischen Training, Ausbildung, Beschäftigung und Erziehung schon bekannt, dann kannst du jetzt auch schon erkennen, wo du ansetzen musst. Das ist dein größter Hebel auf dem Weg zu einem entspannten Hund, der dich locker durch den Alltag begleitet.
Das Leben ist jetzt
Dein Leben mit dem Hund findet immer statt. 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, immer. Euer soziales Miteinander muss immer Bestand haben. Da wird nichts trainiert, geübt und versucht. Du musst dein Versprechen gegenüber deinem Hund immer einhalten. Zeigst du dabei immer gleiches Verhalten, wird sich der Hund schnell anpassen.
Das Versprechen: Ich werde dich – mein Hund, sicher durch unsere verrückte Menschenwelt führen. Versprochen! Dabei bin ich deine Vertrauensperson, an der du dich immer orientieren kannst. Bei mir bekommst du Halt und Führung.
Machen, machen, machen
Alles was du bei uns in der 5er-Basis vermittelt bekommst, regelt eueren grundlegenden Umgang miteinander. So solltest du dich immer verhalten. Dadurch bekommt der Hund eine absolute Planungssicherheit, aus der später ein tiefes Vertrauen wird.
Mal ein Beispiel: Entweder geht ihr gemeinsam ohne Zug auf der Leine, oder eben nicht. Das bedeutet auch, du führst und dein Hund folgt dir in diesen Momenten. Bist du da ambivalent und mal gibt es Zug am Halsband und mal nicht, hilft das dem Hund nicht weiter. Ihm fehlt ein sicherer Rahmen, in dem er handeln kann. Und weil wir wissen, dass genau das verdammt schwer ist, haben wir in unserer 5er-Basis für solche Fälle immer ein Notprogramm eingebaut. Damit bleiben alle schon besprochenen Inhalte gegenüber deinem Hund verbindlich erhalten und du verlierst niemals dein Gesicht. Ein tolles Ding, oder?
Konflikte, Versuchungen, Ausrutscher
In einem Veränderungsprozess bei einem älteren Hund und auch wenn ein Welpe einzieht, kann immer mal etwas passieren. Unweigerlich wirst du Versuchungen ausgesetzt sein. Hast du deine Ziele eindeutig definiert, sind Fehler lediglich kleine Ausrutscher, die dich nicht zurückwerfen. Solange du am Ball bleibst, geht es Schritt für Schritt vorwärts. Nicht einzelne Momente, sondern das gesamte Miteinander bestimmt deinen Erfolg. Bleib bei dir, so kann dein Hund sich dir anpassen. Passt du dich deinem Hund an, schafft das nur Probleme.
Konflikte die du während des Veränderungsprozesses vermeiden solltest!
Den Hund mit unbekannten anderen Hunden spielen lassen, während euer Verhalten noch nicht belastbar ist. Hege kein Mitleid – das ist reines menschliches Kopfkino. Was Hunde aber brauchen, sind gelegentliche Treffen, mit bekannten anderen Hunden, von denen sie etwas lernen können. Der Fokus liegt hierbei auf BEKANNT, GELEGENTLICH und LERNEN. Völlig enthemmtes Verhalten ist absolut tabu.
Dem Gefühl nachgeben, der Hund müsse doch frei auf der Wiese toben können und ausgelastet werden. Der muss doch mal rennen. Klar muss er das, aber mit dir. Also Laufschuhe an und los geht’s.
Zeitliche Unausgewogenheit zwischen deinem neuen Weg und den Ruhezeiten. Zu viel Aktion schafft nur einen völlig überschäumenden Hund, der nicht mehr zur Ruhe kommt.
Spaziergänge mit fremden Hunden verunsichern deinen Hund während des Prozesses. Dazu zählen auch Stadtspaziergänge in der Gruppe, wie sie von Hundeschulen angeboten werden. Diese lenken dich und deinen Hund vom Wesentlichen ab. Auch jegliche Bindungsspaziergänge und die meisten Welpenspielstunden bringen euch weiter auseinander, als zusammen. Einen schönen Artikel zum Thema Welpenspielstunden findest du hier: unbedingt weiterlesen.
Neue Auslastungsmodelle aller Art, bevor der Prozess abgeschlossen ist. Es verursacht garantiert neue Schwierigkeiten und größere Probleme. Steht eure Basis, wirst du dich damit viel leichter tun und dich wundern mit wie wenig du ganz viel erreichen wirst.
Den Hund in Situationen führen, denen du und dein Hund noch nicht gewachsen sind. Das ist ganz wichtig, damit du nicht unzufrieden wirst und ihr beiden, im wahrsten Sinne, nicht absauft. Was aber nicht bedeutet ist, dass du alle Situationen immer umschiffen sollst.
Und wie geht es danach weiter?
Je eindeutiger du das neue Miteinander deinem Hund vermittelst, umso schneller wirst du dein Ziel erreichen und dein Hund kann eine hohe Qualität an Freizeit genießen, die er unbedingt benötigt. Da kann er dann mal richtig Hund sein!
Jetzt ist es auch an der Zeit ein gemeinsames Beschäftigungsmodell zu finden, was euch beiden Freude bereitet und zur weiteren Stabilisierung eurer Beziehung beitragen wird. Was macht dir Freude? Wofür brennt dein Hund? Nutze diese Zeit und schule dich in der Beobachtung deines Hundes, auf diesem Weg findest du bestimmt das Passende. Sehr gern berate ich dich auch dabei und gebe dir Empfehlung für deine Region mit auf den Weg. Dafür gibt es dann ganz wunderbare Experten in vielen Bereichen und da wird dann wirklich situativ trainiert, versucht und probiert.
Bleib in der Erziehung und im sozialen Miteinander standhaft, für dich, für deinen Hund, für euch.
Herzliche Grüße Nancy & Kai
„Damit Mensch und Hund sich verstehen“